Donnerstag Nacht | Konzert: David Howald + RONIA
Waltz in, hereinspaziert! 12 Songs im ¾-Takt des Walzers. String along, folgt mir! Kann aber auch bedeuten: jemanden hinhalten, ihm etwas vormachen. Oder doch eher ein Hinweis auf den Einsatz ungewöhnlicher Saiteninstrumente wie Banjo oder Ukulele auf ihrem zweiten Album? Aus den Albumtiteln R o n i a’s wird jedenfalls ihre Vorliebe für doppelbödige Wortspiele deutlich. So wie auch beim kommenden tide over, jemandem über etwas hinweghelfen, immerhin ist es in Kooperation mit dem Musiker Thelema entstanden, oder doch eine Anspielung auf das wiederkehrende Thema Wasser dieses Albums? R o n i a bewegt sich gerne da, wo die Grenzen zwischen Schein und Sein verschwimmen. So wie in den alten, osteuropäischen Märchenfilmen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, die R o n i a in ihrem Kinderzimmer in Graz fasziniert haben. Deren Soundtracks sind dann auch eine erste Inspiration für ihren eigenen Sound, so wie auch sonst Musik, die sich gerne an der Peripherie von Pop aufhält. Dort lässt sich die Autodidaktin R o n i a auch selbst verorten, mit ihrem Hang zu Minimalismus, einem Songwriting, bei dem Zufall und Spontaneität eine zentrale Rolle einnehmen, und einer düsteren Ästhetik, die sich auch durch ihre selbst gestalteten Artworks und selbst gebauten und entworfenen Kostüme und Requisiten ihrer Musikvideos zieht.
Der Wahlwiener David Howald bezeichnet das Gesamt seiner Songs als eine große Strick-Arbeit, an welche er jederzeit zurückkehren und an der Antwort auf die großen, persönlichen Fragen weiterarbeiten kann. Zuletzt machte er als Kopf der Alternative-Rock-Formation Werckmeister von sich hören, mit welcher er letztes Jahr den Zweitling „Maruschka“ vorgelegt hat. 2025 wird er nun mit der „Der Narr“ sein erstes deutschsprachiges Solo-Album veröffentlichen und live präsentieren. Seine Lyrik-getriebenen Lieder bewegen sich unterdessen irgendwo im Spannungsfeld zwischen Aldous Harding, den Beat-Poeten und den jüngeren Arbeiten der Einstützenden Neubauten. Bei seinem Konzert im Café Max wird er dieses bis anhin unveröffentlichte Material, aber auch Auszüge aus dem Werckmeister-Repertoire spielen.
Ort: Kulturcafé Max, Mariengasse 1, 1170 Wien
Zeit: Do, 06.02.2025, 20:00 Uhr – 22:00 Uhr
Freie Spende (Spendenempfehlung 10/20/30€)
Kuration: Maria Viola Kaufmann, Joana Karácsonyi, Matthias Schinnerl
Fotos: Krawall&Stille, Ronia
Forum Kulturnetz Hernals – Shizzle Eigenveranstaltung
gefördert durch die Stadt Wien, BMKÖS, Bezirk Hernals & Basis.Kultur.Wien